Diäten im Vergleich

Brigitte Diät

Brigitte Diät
geschrieben von Christian Reder

Brigitte Diät

Die Brigitte Diät gehört in Deutschland sicher zu den bekanntesten und erfolgreichsten Diätkonzepten. Erstellt wurde die Brigitte Diät auf Initiative der Brigitte-Redaktion, einer bekannten deutschen Frauenzeitschrift. Die Idee war, übergewichtige Frauen zu einer gesünderen und kalorienärmeren Ernährungsweise zu bringen, die langfristig beibehalten wird. Mit der Brigitte Diät sollte ein gesunder Gewichtsabbau erreicht werden.

Brigitte Diät Regeln

Verschiedene Grundregeln gilt es bei der Brigitte Diät zu beachten. Regel Nummer eins ist die 4–4–10-Stundenformel. Gemeint ist damit, nach Frühstück und Mittagessen mindestens vier Stunden Essenspause einzulegen. Nachts sind mindestens 10 Stunden Nahrungskarenz einzuhalten. Auf kalorienreiche Zwischenmahlzeiten wird nach Möglichkeit bewusst verzichtet. Angeregt wird sogar, eine 16-stündige Nahrungskarenz wie beim Intervallfasten zu erreichen. Zwei Tage Intervallfasten im 16/8-Rhytmus werden im Rahmen der Brigitte Diät als Ideal empfohlen. Wer unter Heißhunger zwischen den Hauptmahlzeiten leidet, darf bei der Brigitte Diät aber bis zu zwei Zischenmahlzeiten einnehmen.

Brigitte Diät

Brigitte Diät

Regel nummer zwei ist der sogenannte Fatburn-Kick. Um den Fettabbau zu begünstigen, wird in der Abnehm-Phase die tägliche Kohlenhydratmenge bis auf 1.200 Kalorien reduziert. Statt sättigender Kohlenhydrate aufzunehmen, werden mehr Proteine in die Mahlzeiten eingebaut. Das soll den Fettabbau begünstigen, längere Sättigung sicherstellen und Hungerattacken vermeiden helfen. Zugleich wird bei der Brigitte Diät durch die ausreichende Proteinversorgung die Muskulatur nicht so schnell abgebaut. Sie erhält alle benötigten Aminosäuren.

Regel Nummer drei: die Kalorienbremse. Ausreichende Sättigung kann bei der Brigitte Diät auch ohne eine zu hohe Energiedichte in der Nahrung erreicht werden. Lebensmittel mit geringerer Kaloriendichte halten den Blutzucker flach. Der angestrebte Gewichtsverlust kann laut Brigitte Diät auch ohne Heißhungerattacken erreicht werden. Die Energiedichte eines Nahrungsmittels gilt bei der Brigitte Diät als Gradmesser für seine Eignung im Rahmen der Diät.

Es gilt: Lebensmittel mit einer Kaloriendichte von maximal 1,5 kcal/g sind bei der Brigitte Diät zu bevorzugen. Lebensmittel mit einer Energiedichte von maximal 2,5 sollten nur gelegentlich gegessen und alle anderen Lebensmittel sollten möglichst oft weggelassen werden. Als Berechnungshilfe wird darauf hingewiesen, dass die Energiedichte von Lebensmitteln sich aus der Kalorienangabe für je 100 Gramm errechnen lässt, indem man diese durch 100 teilt.

Was ist bei der Brigitte Diät erlaubt?

Die Grundregel mit der zu bevorzugenden Kaloriendichte klassifiziert automatisch bestimmte Lebensmittel als bevorzugt. Neben diesen allgemeinen Grundregeln werden bei der Brigitte Diät vorzugsweise hochwertige Eiweißquellen, ballaststoffhaltige und komplexe Kohlenhydrate (Slow Carbs) sowie gesunde Öle und Fette verzehrt. Ziel dieser Auswahl ist es, Gewicht abzunehmen und eine bessere Herzgesundheit zu etablieren.

Die Rezept-Bausteine für Mahlzeiten, denen die Brigitte Diät folgt, können individuell zusammengestellt werden. In der Abnehm-Phase dürfen nicht mehr als 1.200 Kalorien je Tag zusammenkommen. Sportliche Menschen dürfen bis zu 1.400 Kalorien zuführen. Ideal wären laut der Brigitte Diät drei Hauptmahlzeiten ohne Zwischenmahlzeit. Doch bei vorzeitigem Hunger sind bis zu zwei Zwischenmahlzeiten erlaubt.

Was ist bei der Brigitte Diät verboten?

Die Verbote der Brigitte Diät ergeben sich aus der Kaloriendichte und der Menge nicht komplexer Kohlenhydrate von alleine. Gesundes Fast Food, wie beispielsweise Attila Hildmann es propagiert, könnte innerhalb des erlaubten Kalorienrahmens auch bei der Brigitte Diät genossen werden. Industriell verarbeitete Fertignahrungsmittel mit hohem Zucker- und Weißmehlgehalt aber nicht. Ausgesprochene Verbote werden bei dieser Diät nicht erlassen. Viele Lebensmittel und gezuckerte Getränke verbieten sich von selbst. Wer sich an die Rezepte hält und alles frisch zubereitet, kann bei der Brigitte Diät nichts falsch machen.

Was sind die Vorteile der Brigitte Diät?

Die Vielfalt der Rezepte verweist darauf, dass bei der Brigitte Diät viel Abwechslung Heißhunger, Langeweile und Appetit verhindern sollen. Der hohe Sättigungsgrad sorgt dafür, dass dem Körper gefühlt nichts fehlt. Die Brigitte Diät gehört daher zu den gesunden Diätformen. Sie enthält keine isolierten Kohlenhydrate, wenig Fett und viele Ballaststoffe. Viel Obst und Gemüse, viele Vollkornprodukte, fettarme Milchprodukte, sowie Fisch und Fleisch sorgen für einen ausgewogenen Speiseplan. Die Zufuhr an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist bei der Brigitte Diät ausgewogen. Lediglich an Folsäure fehlt es auf Dauer.

Jedem Rezept der Brigitte Diät werden die enthaltenen Fett- und Kalorienanteile zugeordnet – und zwar auf eine Portion umgerechnet. Das erleichtert das lästige Kalorienzählen erheblich. Auch die Zusammenstellung der Rezeptzutaten ist alltagstauglich und leicht zu bewerkstelligen. Jeder kann die Rezepte der Brigitte Diät leicht nachkochen. Die Diät ist erfreulich familienkompatibel. Die vorgeschlagenen Gerichte schmecken jedem.

Was sind die Nachteile der Brigitte Diät?

Der Nachteil aller Diäten ist, dass sie in der Regel nicht als dauerhafte Maßnahme beibehalten werden. Viele Diäten wären als dauerhafte Ernährungsform auch nicht geeignet. Die Brigitte Diät ist da eine löbliche Ausnahme. Trotzdem kehren die meisten Menschen, die sie absolvieren, anschließend zur gewohnten Ernährungsweise zurück, weil es einfacher ist.

Kritisch zu sehen ist bestenfalls die geringe Fettzufuhr. Die Brigitte Diät verlangt das Einhalten diverser Regeln, was unterwegs schwierig werden dürfte. Möglich ist auch, dass die erlaubte tägliche Kalorienmenge in der Abnehm-Phase zum JoJo-Effekt beitragen könnte. Wer die Brigitte Diät dauerhaft beibehalten möchte, sollte die Kalorienmenge dem täglichen Bedarf anpassen.

Für wen ist die Brigitte Diät geeignet?

Da der Gesundheitswert, die Alltagstauglichkeit und die Ausgewogenheit bei der Brigitte Diät ausreichend hoch sind, kann praktisch jeder von dieser Diät profitieren. Die Brigitte Diät wird Jahr für Jahr neuen ernährungsphysiologischen Erkenntnissen angepasst. Die Rezepte sind kostenlos online abrufbar oder als Buch erhältlich.

Brigitte Diät Rezepte

Rezepte für das Ausprobieren der Brigitte Diät finden sich reichlich, zum Beispiel hier, auf dieser Webseite oder als kostenloser Diätplan. Die Bücher mit den Rezepten und vielen Tipps sind in jeder Buchhandlung oder bei Amazon erhältlich.

Fazit

Zusammengefasst kann die Brigitte Diät mit kleinen Einschränkungen oder individuellen Anpassungen für jeden Abnehmwilligen empfohlen werden. Es handelt sich um eine ausgewogene, vielseitige und ständig an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen aktualisierte Diät. Deren Konzept ist in sich stimmig. Die hohe Alltags- und Arbeitstauglichkeit der Brigitte Diät ist hervorzuheben. Schwierig wird es unterwegs, wenn im Hotel oder Restaurant gegessen wird.

Über den Autor

Christian Reder

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