Alles über die Paleo Diät
Ganz einfach ausgedrückt und auf den Punkt gebracht, bedeutet Paleo Diät soviel wie Steinzeit-Diät. Das Prinzip dabei ist tatsächlich so ähnlich: Auf dem Speiseplan sollen nur die Lebensmittel landen, die auch schon unsere frühesten Vorfahren zur Verfügung stehen hatten: Viel Fleisch und Gemüse, dafür kein Getreide und keine industriell verarbeiteten Lebensmittel. In der Theorie wird der Grundsatz vertreten, dass sich im Laufe der Jahrtausende die Spezies durchgesetzt habe – nämlich der Mensch -, die sich am besten an die natürlichen Gegebenheiten angepasst hat. Dadurch, dass sich das menschliche Erbgut prinzipiell nicht verändert, sei die Ernährung der Steinzeit daher die „artgerechte“ Diät für den Menschen.
Was ist bei der Paleo Diät erlaubt?
Die Theorie der Paleo Diät, die keine Diät im eigentlichen Sinne ist, sondern vielmehr eine Ernährungsumstellung, ist relativ simpel. Alles, was es bereits vor Jahrtausenden zu essen gab, ist erlaubt. Dazu gehören natürlich Fisch und Fleisch, aber auch Gemüse, Nüsse, Eier und Obst. Der Fokus sollte dabei ganz klar auf der Qualität liegen. Billiges Fleisch, das häufig mit Antibiotika versetzt ist, wird genauso gemieden wie Fisch aus einer eigens dafür aufgebauten Zucht. Das Essen sollte so natürlich und nachhaltig wie nur möglich sein. Dazu gehört selbstverständlich auch Obst, allerdings muss hier der natürliche Zuckeranteil im Auge behalten werden.
Was ist bei der Paleo Diät verboten?
Zu meiden sind Lebensmittel, die nachweislich für gesundheitliche Schäden sorgen können, insbesondere Zucker und Getreide. Durch den Grundsatz fallen zudem sämtliche Lebensmittel aus dem Raster, die erst seit etwa 10.000 Jahren existieren, also Getreideprodukte aller Art, stark verarbeitete Fette und Öle und Hülsenfrüchte. Eine Selbstverständlichkeit ist außerdem der Verzicht auf Fertiggerichte oder andere Lebensmittel, die mit künstlichen Zusatzstoffen versetzt sind.
Die Vorteile der Paleo Diät
Die Paleo Diät ist auf lange Sicht ausgerichtet. Dadurch wird der Jojo-Effekt, den quasi jede Blitz-Diät nach sich zieht, vermieden. Zudem ist die Wirksamkeit dieser Ernährungsweise vielfach belegt und bewiesen, schließlich gibt es die Grundsätze der Paleo Diät bereits seit 1975. Positive Effekte, die diese Art sich zu ernähren zur Folge haben können, sind unter anderem ein verbessertes Hautbild, ein erholsamerer Schlaf, ein gesunder Gewichtsverlust, ein niedrigerer Blutdruck sowie ein stabileres Immunsystem.
Zudem ist die Paleo Diät kein striktes Dogma, sondern kann individuell an den einzelnen Menschen angepasst werden. Anders als bei vielen anderen Diäten entfällt zudem das ständige Wiegen, Messen oder Zählen. Dadurch, dass darüberhinaus auch keine großen Nahrungsgruppen ausgeschlossen werden, gibt es für Verfechter der Paleo Diät auch „außer Haus“ stets genügend Alternativen (anders als zum Beispiel bei Veganismus).
Die Nachteile der Paleo Diät
Eine große Schwäche, die der Paleo Diät immer wieder vorgeworfen wird, ist die fehlende Allgemeingültigkeit. Die Ernährung orientiert sich an der Steinzeit, doch wurde sich auch vor Tausenden von Jahren stark unterschiedlich ernährt. Die Ureinwohner Australiens hatten zum Beispiel gänzlich andere Lebensmittel zur Verfügung, als die ersten Menschen in Europa oder Asien. Die eine richtige Art der Paleo Diät kann es folglich überhaupt nicht geben.
Ein weiterer großer Kritikpunkt ist die finanzielle Seite. Da der Fokus vor allem auf hochwertigem Fleisch und Bioprodukten liegt, ist die Diät fast immer mit hohen Kosten verbunden und daher nicht für jedermann geeignet. Auch der Zeitfaktor fällt bei der Paleo Diät negativ ins Gewicht: Auf die Hochwertigkeit der Produkte sowie auf den Verzicht von Zusatzstoffen kann man sich in Restaurants nur in den seltensten Fällen verlassen, sämtliche Mahlzeiten müssen daher selbst zubereitet werden. Das bedeutet einen enormen (Zeit-)Aufwand, der auch durch das Kochen für mehrere Tage im Voraus nur bedingt besiegt werden kann. Auch die typischen Snacks für zwischendurch sind durch den Verzicht auf Zucker und verarbeitete Lebensmittel stark eingeschränkt. Oft bleiben nur Nüsse, Obst oder getrocknete Früchte zur Auswahl.
Für wen ist die Paleo Diät geeignet?
Prinzipiell kann sich wohl jeder mit dem Konzept der Paleo Diät anfreunden. Dass Zucker und Milchprodukte nicht unbedingt gesund für unseren Organismus sind, ist für niemanden mehr ein Geheimnis. Dennoch bedarf es einiger Disziplin, sich an die Grundsätze dieser Diät zu halten. Profitieren können in der Regel alle, die beim Abnehmen vor allem Wert auf Nachhaltigkeit legen und einen Jojo-Effekt vermeiden wollen.
Durch den Verzicht auf Getreide und Hülsenfrüchte kann die Paleo Diät überdies lindernd auf Volkskrankheiten wie Diabetes oder Akne auswirken.
Paleo Diät Fazit
Die Paleo Diät ist nicht strikt. Stattdessen gibt es einen Rahmen, in dem man sich mehr oder weniger frei bewegen kann, sodass diese Art der Ernährung viele Freiheiten bietet – ganz anders als andere Diäten. Zudem ist die Paleo Diät extrem nachhaltig. Nicht nur für den Menschen und dessen Gesundheit, sondern ganz allgemein auch für die Umwelt.
Paleo Diät Rezepte
Beispiele für Rezepte, mit denen man in der Paleo Diät arbeiten kann, findet man unter den folgenden Links:
Buntes Wintercurry
Paleo Apfelkuchen